Die Fläche ist im heutigen Zustand extrem wichtig für die Frischluftversorgung der Innenstadt. Der Klimawandel sorgt für immer mehr Wetterextreme, und gerade in Hitzephasen erzeugt ein Mangel an Frischluftversorgung echte Gesundheitsrisiken für die Menschen im Zentrum von Witten. Das priorisieren wir im Zweifel höher als Gewerbeflächen.
Daneben stellt sich aber auch die Frage: Brauchen wir überhaupt ein neues Gewerbegebiet? Ja, die Expansion einiger Firmen können wir mit kommunalen Flächen nicht bedienen und diese wandern teils ab, weit überwiegend nach Bochum oder Dortmund. Damit bleiben die Arbeitsplätze aber in direkter Nähe erhalten, was aus unserer Sicht wirklich zählt. In den Nachbarstädten werden dann Brachflächen neu genutzt, anstatt „frische“ Natur zu verbrauchen – absolut sinnvoll. Hier wünschen wir uns weniger Kirchturmdenken, gerade im Ruhrgebiet. Weiterhin sind einige Flächen durchaus noch vorhanden bzw. in Entwicklung (Salinger Feld, ehemalige Thyssenflächen in Annen, Drei Könige)
Grüne halten es zudem für viel sinnvoller, aktiv die Ansiedlung von Unternehmen aus zukunftsfähigen Dienstleistungsbranchen (z.B. IT) zu fördern. Die so entstehenden Arbeitsplätze benötigen im Vergleich zur produzierenden Wirtschaft nur einen Bruchteil der Flächen und bieten auch jungen Menschen eine Perspektive in Witten, die ihre Zukunft nicht in der Industrie sehen. Laut Metropole Ruhr entstehen hier tatsächlich die meisten neuen Arbeitsplätze – durchaus qualifizierte und gut bezahlte. Der Anteil an Dienstleistungsbeschäftigten ist etwa in den wohlhabenden Bundesländern Baden Württemberg (68%), Bayern (71%), Hessen (78%) oder Hamburg (87%) deutlich höher als in Witten (64%). Dem Antrag der Piraten können wir entsprechend zustimmen. Darüber hinaus haben wir Vorschläge für umfangreiche inhaltliche Ergänzungen im Rahmen eines dann gemeinsamen Antrages gemacht.
Foto: Marek Schirmer
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