Wo Naturschutz draufsteht, muss auch Naturschutz drin sein

Im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz wurde heute in einer Sachverständigenanhörung unter anderem über unseren Antrag „Wo Naturschutz draufsteht, muss Naturschutz drin sein – keine Pestizide in Naturschutzgebieten!“ beraten. Dazu erklärt Norwich Rüße, Sprecher für Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW:

„Pestizide haben erhebliche unerwünschte Nebeneffekte und wirken sich negativ auf die Artenvielfalt aus, das hat die heutige Anhörung gezeigt. Deshalb ist eine Reduktion des Einsatzes unverzichtbar. Ein erster wichtiger Schritt kann das Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten und anderen Schutzgebieten sein. Unsere Kernforderung ist daher weiterhin: Wo Naturschutz draufsteht, muss auch Naturschutz drin sein! Angesichts der Vorbildfunktion von Naturschutzgebieten unterstrich dies auch die Sachverständige Prof. Anna von Mikecz, Sprecherin für Ökotoxikologie beim NABU NRW.

Professor Dr. Liess, Leiter des Departments System-Ökotoxikologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, stellte in seiner Stellungnahme dar, dass die Giftigkeit von Pestiziden nicht nur theoretisch berechnet und unter Laborbedingungen bewertet werden darf, sondern praxisnah erforscht werden muss. Für uns Grüne ist das eine Grundvoraussetzung für ein transparentes Genehmigungsverfahren von Pestiziden, deren Toxizität in den letzten Jahren im Allgemeinen erheblich zugenommen hat.
Werden Pestizide eingesetzt, sind Pufferzonen zu Gewässern, das heißt ausreichend breite Uferrandstreifen, eine effektive Möglichkeit den Pestizideintrag zu reduzieren und damit essentiell für den Schutz unserer Gewässer.

Der Verlust an Arten ist auch in NRW heute schon dramatisch – die Zahl der Insekten ist drastisch zurückgegangen und auch viele Vogelarten sind in der Folge massiv bedroht oder bereits ausgestorben. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Für den Erhalt und Schutz der Artenvielfalt ist eine Minderung des Pestizideinsatzes in der gesamten landwirtschaftlichen Fläche unabdingbar. Daher braucht es dringend wie von uns gefordert eine nordrhein-westfälische Pestizidminderungsstrategie zur signifikanten Reduktion. Daran ändert auch das auf Bundesebene auf den Weg gebrachte Insektenschutzpaket nichts.“

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Jennifer Hüttenhölscher

Stellvertretende Pressesprecherin

Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag NRW

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