Spannende Veranstaltung: „Wie wird Witten fahrradfreundlich(er)?“ – ein Rückblick

Am Dienstag, den 18.05.2021, haben die Wittener Grünen eine digitale Gesprächsrunde zum Thema Radverkehrskonzept Witten und Fahrradfahren in Witten veranstaltet,  zu der sich über 30 Fahrradbegeisterte Bürgerinnen und Bürger zuschalteten. Zu Gast waren Andreas Müller, Liane Baumann, Lukas Stahl, Johannes Buldmann und Ina Gießwein, Grüne Bundestagskandidatin für Witten.

Andreas Müller, Fahrradbotschafter in Witten und Kreistagsmitglied der Grünen, leitete mit einem 20-minütigen Impulsvortrag zum Wittener Radverkehrskonzept ein und konnte dabei allen Gästen einen guten Überblick über den Ist-Zustand, die Pläne des Radverkehrskonzeptes und die wichtigsten kurzfristigen Maßnahmen geben. Anschließend gab es eine Einschätzung zur Umsetzung des Radverkehrskonzeptes von Liane Baumann, Ratsmitglied der Grünen in Witten und Mitglied im Ausschuss für Mobilität und Verkehr (MoVe). Mit gemeinsamen Anträgen von Grünen und SPD wurde für Druck bei der Umsetzung einzelner Projekte des Radverkehrsprojekts gesorgt. Beispielsweise soll ein Pop-Up Radweg auf der Dortmunder Straße zur Verlängerung des Fahrradstreifens bis zur Stadtgrenze zeitnah entstehen. Die Unterbesetzung des Planungsbereichs, insbesondere die bisher nicht erfolgte Besetzung der Funktion der Fahrradbeauftragten in der Verwaltung, sorgen für zusätzliche zeitliche Verzögerungen bei der Umsetzung. Die Beschleunigung der Abläufe im Planungsbereich könnte auch ein wichtiger Ansatz sein, um die reale Umsetzung einzelner Maßnahmen zu ermöglichen.
Lukas Stahl und Johannes Buldmann, die in Witten kürzlich mit ihrem Projekt „Pottkutsche“, einem Lastenfahrradverleih, an den Start gegangen waren, berichteten über ihre ersten Erfahrungen. Die beiden passionierten Radfahrer gaben zudem einen Einblick in das Alltagsleben von Fahrradfahrenden in Witten und äußerten Wünsche und Anregungen zu mehr Fahrradfreundlichkeit in Witten. Abschließend kam unsere grüne Bundestagskandidatin, Ina Gießwein, zu Wort, die zum einen Einblick in die bundesgrünen Pläne im Hinblick auf die Verkehrswende geben konnte und sich zum anderen über den Input von vor Ort freute. Sie versprach diesen im Herbst mit nach Berlin zu nehmen, denn auch dort und auf Landesebene müsse das Thema Fahrradfreundlichkeit vorangetrieben werden.

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung war Raum für Dialog mit Zuschauerinnen und Zuschauern, die Rückfragen stellen konnten, sowie Anregungen und Kritik loswerden konnten. Dabei kam vor allem zum Ausdruck, dass eine große Sehnsucht nach weniger motorisiertem Individualverkehr und mehr Platz für das Fahrradfahren besteht, vor allem in den Innenstädten.
In diesem Kontext wurde auch die Idee einer autofreien Innenstadt diskutiert, genauso wie zur Vorbereitung ebendieser ein autofreier Tag pro Jahr, für den es in den vergangen Jahren auch schon Initiativen gab. Weitere Themen waren mehr Dialog zum Thema Fahrradfahren (Radverkehrsforum), das Parken in der Innenstadt, die Ausschilderung der Radwege in Witten, Veränderungen der Ampelschaltungen zur Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit und mehr Transparenz und Kommunikation hinsichtlich der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes. Auch ganz konkrete Beispiele, wie etwa die berühmte Wut-Kreuzung Ruhrstraße/Gasstraße, Gegenverkehr auf Radwegen wie etwa in der Husemannstraße bergauf oder auch das Parkverbot für Autos im Ledderken an der Unterführung des Rheinischen Esels, wo regelmäßig Parkverbotsschilder verschwinden, wurde debattiert. Zum Abschluss wurde von Fahrradbotschafter Andreas Müller die erste Kidical Mass für dieses Jahr angekündigt, die am Sonntag, den 13. Juni stattfinden soll. Zudem wurde auf eine große Ruhrgebiets-Sternenfahrt hingewiesen, die für den 19. September geplant ist.

Eine erfreuliche Nachricht für die Fahrradbegeisterten in Witten gab es schließlich noch zwei Tage nach der Veranstaltung im Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt und Klima: Die Stelle einer/eines Radverkehrsbeauftragten in der Stadtverwaltung konnte besetzt werden – allerdings erst zum 01.12.2021.
Christian Walker, Ratsmitglied der Grünen

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