Mehr Bahn wagen – S-Bahnausbau im Ruhrgebiet starten

Am 1.8. stellten uns der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Ruhrparlament, Patrick Voss und Marco Unterauer, Fraktionsreferent Planung und Mobilität der GRÜNEN im Ruhrparlament, das Konzept „S Bahn 2.0“ vor. Dieses hat zwar nicht den Anspruch, als konkretes Planungswerkzeug zu fungieren, zeigt aber die politische Vision des S-Bahn-Verkehrs fürs Ruhrgebiet auf.
„Das Konzept für die S-Bahn 2.0 hat ein leistungsfähiges metropolengerechtes S-Bahn-Netz als Rückgrat des Nahverkehrs im Ruhrgebiet als Ziel.“, so das Papier. Geplant ist, wie in Eckpunkten auch im Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen in NRW beschlossen, ein konstanter 15-Minuten-Takt auf allen Strecken, „eine Verdopplung der S-Bahn-Stationen und
ein besseres Nachtangebot“. Hierzu sollen 114 S-Bahn-Stationen neu erschlossen werden. Davon seien 72 Stationen Neubauten; andere 36 werden bereits vom Regionalverkehr bedient.
Auch für Witten ist einiges in Aussicht: Sechs der 22 Maßnahmenkorridore beschäftigen sich mit Witten und dem Ennepe-Ruhrkreis. Im Korridor 4a sind für die S5 von Dortmund nach Witten innerhalb der Stadt neben Witten-Annen Nord auch die Neubauhaltestellen Witten-Pferdebachstraße und Witten-Krone geplant.
Im Korridor 4b führt dieselbe Strecke von Witten über Wetter, Hagen-Vorhalle und dem Neubau Hagen-Schwerter-Straße weiter nach Hagen Hbf.
Im Korridor 9c sind für die S46 in Richtung Bochum neben Bahnsteig- und Schienenneubauten die Stationen Witten-Krone, BO-Knappschaftskrankenhaus, BO-Langendreer und -West geplant.
Der Korridor 9d soll auf der Strecke Witten Hbf – Hagen Hbf der S46 die Haltestellen Witten-Höhe, Witten-Wengern Ost, Wetter-Volmarstein, Hagen-Vorhalle und Hagen-Schwerter-Straße für den S-Bahn-Verkehr hinzufügen.
Zusätzlich ist im Sinne des Korridors 10a eine Direktverbindung von Witten nach Dortmund und im Sinne des Korridors 10b von Witten nach Schwelm geplant. Inwiefern diese letztere 14 km lange Neubaustrecke Realität wird, ist allerdings fraglich und wurde vor Ort kritisch beurteilt.
Auch im Sinne der Erweiterung der S3 im Korridor 11c von Hattingen nach Hagen gäbe es gute Nachrichten für Witten: Die Neubauten am alten Bahnhofsstandort Witten-Herbede, Witten-Bommern und Witten-Wengern Ost würden durch die S3 südlich der Ruhr erschlossen werden.
Mit dem neuen Konzept soll es u.a. möglich sein, innerhalb von nur 20 min von Witten nach Wuppertal zu fahren, was einer Reisezeitverkürzung von etwa 15 min entspricht.
Um Realität zu werden, benötigt das Konzept Rückhalt von allen politischen Ebenen und den verantwortlichen Verkehrsgesellschaften.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren